Der 20. November 1945 war der Beginn der Nurnberger Prozesse. Nurnberg wurde ausgewahlt, da der Justizpalast kaum beschadigt war und ein groes Gefangnis unmittelbar angrenzte. Die Siegermachte legten bei den Nurnberger Prozessen viel Wert auf ein ausschlielich an strafrechtlichen Gesichtspunkten orientiertes Verfahren. Am 1. Oktober 1946 schloss der Hauptprozess mit zwlf Todesurteilen gegen hohe NS-Funktionre und Militrpersonen, von denen zehn am 16. Oktober 1946 vollstreckt wurden. Als die Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges die ganze Dimension der Verbrechen des Dritten Reichs erkannten, war klar, dass sie sich mit einer einfachen Kapitulation nicht begngen wrden. Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davonkommen. Ergebnis der berlegungen war das Internationale Militrtribunal, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als "Nrnberger Prozesse" in die Geschichte eingegangen sind. Keine siegreiche Nation und kein Bndnis hat je etwas so Khnes und Kompliziertes gewagt, wie es die Alliierten vor der Weltffentlichkeit mit den berlebenden Reprsentanten des Dritten Reiches tun: Sie machen ihnen den Prozess. Der Gerichtshof tritt im November 1945 im Saal 600 des Justizpalastes zum ersten Mal zusammen, um ber die "Hauptkriegsverbrecher" zu urteilen. Zu den Angeklagten zhlen Reichsmarschall Hermann Gring, Hitlers Auenminister Joachim von Ribbentrop, Rstungsminister Albert Speer, Groadmiral Karl Dnitz und Feldmarschall Wilhelm Keitel, der Judenhetzer Julius Streicher und SS-Sicherheitschef Ernst Kaltenbrunner. Der Justizpalast von Nrnberg ist 218 Verhandlungstage lang Schauplatz des historischen Ereignisses. Im Oktober 1946 endet der Hauptprozess mit der Verkndung von 12 Todesurteilen.
