Aqudukte und Kanle, Hfen und Staudmme, Wassermhlen und reprsentative Brunnen: Wasserinfrastrukturen gehren ber die Epochen hinweg zu den teuersten, aber auch nutzbringendsten Bauten, die Gesellschaften errichten knnen. Sind sie mehr als scheinbar rein technische Groprojekte: In ihnen wird politische Macht sichtbar oder auch verschleiert. Zugleich legen sie Entscheidungstrgern enorme Kosten und Verantwortlichkeiten auf. Daher knnen einmal etablierte Wasserinfrastrukturen auf lange Zeit festlegen, in welche Richtung sich Gesellschaften entwickeln. Der Zugang zu diesen Systemen entscheidet ber gesellschaftliche Teilhabe, wer von ihnen ausgeschlossen wird, gert ins Abseits. Denn oft bieten sie enorme wirtschaftliche Entwicklungschancen und bringen gerade auch neu entstehende hydraulische Experten in dominante Positionen. Der Band beleuchtet die soziale Dimension wasserbautechnischer Systeme und wirft neues Licht auf die Frage, wie Machtfragen durch keineswegs neutrale Technik verhandelt werden. Dazu werden aus der Geschichtswissenschaft und Archologie Beispiele hydraulischer Systeme und ihres gesellschaftlichen Kontextes von der Antike bis ins 20. Jahrhundert ins Auge gefasst, die auch auerhalb Europas gesucht werden.